Geschrieben von:

Bünyamin Sarikaya

Geschäftsführer Nessy GmbH

Experte für Schwimmunterricht

Veröffentlicht: 10.12.2023

Zuletzt bearbeitet: 07.10.2025

BS

Baderegeln für das Seepferdchen-Abzeichen

Damit Kinder sicher im Wasser sind, gehört zum Seepferdchen-Abzeichen mehr als nur Schwimmen und Tauchen. Auch das Kennen und Verstehen der Baderegeln ist ein wichtiger Bestandteil der Prüfung.
Damit Euer Kind die Baderegeln nicht einfach nur auswendig lernt, sondern wirklich versteht, warum sie so wichtig sind, haben wir sie in diesem Beitrag kindgerecht erklärt.
So kann Euer Kind bestens vorbereitet in die Seepferdchen-Prüfung starten – und sich sicher und selbstbewusst im Wasser bewegen.

Die wichtigsten Baderegeln für Kinder und Eltern

  1. Nur fit ins Wasser – Wer müde, krank oder gerade gegessen hat, sollte warten, bevor er schwimmen geht. Auch eine kleine Erkältung sollte nicht unterschätzt werden, da im Ohr der Gleichgewichtssinn liegt und so eine verstopfte Nase indirekt auch auf die Wasserlage Auswirkungen haben kann.

  2. Langsam abkühlen – Vor dem Sprung ins Becken kurz abduschen oder abkühlen, damit sich der Körper an die Temperatur gewöhnt. So vermeiden wir einen Temperaturschock.

  3. Nichtschwimmer bleiben im Flachen – Kinder und Erwachsene ohne Schwimmerfahrung sollten höchstens bis zum Bauch ins Wasser gehen. Bei Kindern muss auch immer noch eine Aufsichtsperson in Reichweite bleiben.

  4. Kräfte einschätzen – Lieber öfter eine Pause machen als sich zu weit hinauswagen. Und wenn den ganzen Tag geplanscht wurde, dann machen wir lieber eine Pause mehr.

  5. Bei Gewitter raus aus dem Wasser – Donner und Blitze bedeuten: sofort das Wasser verlassen und Schutz suchen. Sowohl die Gefahr durch einschlagende Blitze, als auch die Gefahr durch durch den Wind verstärkte Strömung sind Gründe warum wir sofort das Wasser verlassen.

  6. Schwimmhilfen sind keine Rettung – Schwimmringe oder Luftmatratzen geben Sicherheit, ersetzen aber keinen Schwimmkurs. Nichtschwimmer bleiben dennoch nur im flachen Wasser. 

  7. Springen nur da, wo es erlaubt ist – Vor dem Sprung prüfen: Ist das Wasser tief genug? Sind keine anderen Schwimmer darunter? Gleichzeitig überprüfen wir ob die Route die wir schwimmen möchten an Sprungbrettern vorbei geht, dann passen wir besonders auf.

  8. Richtige Hilfe im Notfall – Nur rufen, wenn wirklich Gefahr besteht – und anderen helfen, indem man Erwachsene oder Rettungskräfte informiert. 

  9. Sauberkeit bewahren – Müll gehört nicht ins Wasser oder ans Ufer, sondern in den Mülleimer.

  10. Boote und Schiffe meiden – Schwimmen nur dort, wo es sicher und erlaubt ist.

So lernen Kinder die Baderegeln spielerisch

  • Vorleben statt nur erklären: Kinder orientieren sich stark an Eltern. Wer selbst die Regeln beachtet, macht es den Kleinen leichter.

  • Bilder und Geschichten nutzen: Comics, Plakate oder kleine Geschichten helfen Kindern, Regeln zu verinnerlichen.

  • Spiele im Wasser: Z. B. ein „Baderegel-Quiz“ im Schwimmbad oder ein „Wer findet die Regel?“-Spiel beim Vorlesen.

  • Rituale schaffen: Vor jedem Schwimmbadbesuch kurz gemeinsam alle Regeln durchgehen.

  • Positives Feedback geben: Lob, wenn ein Kind eine Regel bewusst beachtet („Super, dass du vor dem Sprung ins Wasser geschaut hast!“).

Fazit: Sicherheit macht Spaß

Baderegeln sind keine Spaßbremse, sondern der Schlüssel zu unbeschwertem Schwimmspaß. Wer sie frühzeitig lernt und spielerisch vermittelt bekommt, bewegt sich sicherer im Wasser – und kann das Schwimmen noch mehr genießen.

 

Häufig gestellte Fragen

Ab welchem Alter sollten Kinder Baderegeln lernen?

Schon ab dem Kindergartenalter können Kinder einfache Regeln verstehen – z. B. „Nicht allein ins Wasser gehen“. Je früher Kinder spielerisch mit Baderegeln vertraut werden, desto selbstverständlicher wenden sie diese an.

Dürfen Kinder allein ins Schwimmbad?

Die meisten Bäder empfehlen, Kinder unter 10 Jahren nicht allein schwimmen zu lassen. Auch wenn Kinder schwimmen können, sollten Eltern in der Nähe bleiben.

Welche Schwimmhilfen sind sinnvoll?

Schwimmflügel oder Westen können Kinder im Wasser unterstützen, sind aber kein Ersatz für Schwimmunterricht. Wichtig: Auf geprüfte Produkte achten (z. B. CE-Kennzeichen).

Was tun, wenn mein Kind Angst vor dem Wasser hat?

Ängste sind normal. Schritt für Schritt ans Wasser heranführen, gemeinsame Spiele machen und keinen Druck ausüben. Ein professioneller Schwimmkurs hilft, Vertrauen aufzubauen.

Sind Baderegeln überall gleich?

Die Grundregeln gelten in Schwimmbädern, Seen und am Meer. Je nach Umgebung kommen zusätzliche Regeln hinzu – etwa Strömungen am Meer oder Bootsverkehr an Seen.