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Interesse am Schwimmen?
Das Tauchen
Geschrieben von:
Lennart Thomas
Sportjournalist
Fast eine Dekade Erfahrung als Schwimmlehrer
Veröffentlicht: 07.02.2024
Wenn Kinder Schwimmen lernen, brauchen sie jede Menge Mut, um die Angst vor dem Wasser zu überwinden. Manche Kinder sind durch ihr Naturell ziemlich furchtlos und trauen sich sofort Einiges zu, doch gerade das Tauchen ist für viele eine Herausforderung.
Erste Schritte beim Tauchen
Deswegen ist es super wichtig, dass es von Kursbeginn an geübt wird. Denn gerade dadurch können die Kinder immer mehr Selbstvertrauen im Wasser gewinnen, was ihnen auch fürs Schwimmen mehr Sicherheit gibt. Beim Tauchen habe ich erlebt, dass es sehr hilfreich ist, wenn man die ersten Schritte als Gruppe macht. Also sage ich den Kindern meist zu Beginn, dass sie sich einmal alle an den Händen nehmen und einen Kreis bilden sollen. Im Kreis stehend fangen wir dann an, gemeinsam mit dem Mund im Wasser zu blubbern. Allein das kostet einige Kinder bereits Überwindung, da sich für sie das Gefühl, das Wasser in ihr Gesicht, vor allem an ihre Nase kommt, zunächst überraschend oder unangenehm anfühlt. Diese Übung steigere ich dann soweit, bis die Kinder erst ihr ganzes Gesicht und schließlich den ganzen Kopf unter Wasser tauchen. Bis das bei allen der Fall ist, können allerdings oft einige Wochen mit viel gutem zureden vergehen.
Der Blick auf das Seepferdchen
Für das Seepferdchen müssen die Kinder einen Ring aus schultertiefem Wasser herausholen. Gar nicht so einfach. Ich selbst habe mein Seepferdchen mit sieben Jahren nicht bestanden, weil ich beim Tauchen einfach nicht mit der Hand auf den Boden kam. Mein Problem damals war, dass ich mit dem Körper einfach nicht runterkam. So sehr ich auch strampelte und versuchte, nach unten zu kommen, es gelang mir einfach nicht. Damit die Kinder in unseren Schwimmkursen nicht so aufgeschmissen sind wie ich damals, bringen wir ihnen mehrere Techniken bei, die ihnen das Heraufholen des Ringes erleichtern. Zum einen üben wir mit den Kindern, auch unter Wasser Luft durch den Mund oder die Nase auszuatmen. Dadurch sinken sie leichter ab und haben nicht so viel Auftrieb. Außerdem bekommen sie so kein Wasser in Mund oder Nase. Zum anderen zeigen wir den Kindern, dass wenn sie kopfüber nach dem Ring tauchen, sie mit kräftigen Armzügen in Richtung Boden schwimmen müssen. Oder wie sie sich - wenn sie kopfaufwärts tauchen wollen - geschickt nach unten gleiten lassen können.
Manche Kinder finden tauchen bis zum Schluss blöd. Das ist auch in Ordnung, solange sie diese neuen Fertigkeiten am Ende beherrschen. Nicht jeder muss das mögen. Manch andere wiederum, die zu Beginn noch ängstlich waren, werden zu begeisterten Tauchern und wollen gar nicht mehr aufhören.