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Interesse am Schwimmen?

Die Rolle des Schwimmlehrers

Geschrieben von:

Lennart Thomas

Sportjournalist

Fast eine Dekade Erfahrung als Schwimmlehrer

Veröffentlicht: 08.01.2024

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Wenn Schwimmschulen einen hohen Stellenwert darauf legen, dass die Schwimmlehrer neben ihren fachlichen Kompetenzen auch einen guten Draht zu den Kindern entwickeln und sie begeistern können, ist für die Kinder schonmal sehr viel gewonnen. Oftmals werden in Schwimmschulen auch Lehrer eingestellt, die zwar die Bewegungsabläufe gut vermitteln können, denen aber eine pädagogische Ader fehlt. Bei Ihnen lernen die Kinder zwar auch Schwimmen, manchmal bleiben sie aber nicht dabei, weil sie einfach keine Freude daran entwickeln konnten. Ich selber habe als kleiner Junge mit meinem Bruder auch einen Schwimmkurs besucht. Der Trainer war hauptberuflich bei der Bundeswehr, dementsprechend grob konnte er im Umgang sein. Haben mein Bruder und ich da schwimmen gelernt? Nein. Dass musste uns unser Vater nachträglich beibringen. Haben wir keine Lust mehr auf den Schwimmkurs gehabt? Ganz eindeutig: ja! Bei Nessy ist es uns deshalb sehr wichtig, ganz anders mit den Kindern umzugehen. Nämlich so, dass sie gerne zu uns kommen. Ich glaube, dass ist uns auch gut gelungen. Hier kamen viele Kinder in die Halle gestürmt. Mussten von ihren Eltern oft gebremst werden, weil sie schon ins Wasser wollten. Durch die enge Betreuung (ein Lehrer bei sechs Kindern) hat der Lehrer einen guten Blick für das Kind. Er kann es immer wieder motivieren und es dabei unterstützen, sich immer mehr zuzutrauen. Da bei Nessy die beiden Trainer ihre Kurse meist zusammenlegen, kommt den Kindern hier noch ein weiterer Faktor zu Gute. Die Schwimmschule versucht, jedes Kind in seinem Tempo zu fördern. Und so wie jedes Kind unterschiedlich ist, ist eben auch jeder Lehrer unterschiedlich. Ich habe zum Beispiel einen Kollegen gehabt, der total ruhig und geduldig war. Während ich mich dann um die wilden Kinder im Kurs gekümmert habe, konnte er super auf diejenigen eingehen, die vielleicht gerade noch etwas länger brauchen. In der Regel entwickeln sich die Kinder ja auch unterschiedlich schnell, wodurch in den Kursen ein unterschiedliches Leistungsniveau entsteht. Was ist zum Beispiel, wenn einige Kinder kurz vor dem Seepferchen stehen? Andere im Kurs aber die Schwimmtechniken noch nicht wirklich beherrschen? Oft war es in solchen Fällen hilfreich, die Gruppe aufteilen zu können. Bei einem Lehrer konnten die Kinder dann die Grundlagen üben, während die Fortgeschrittenen des Kurses beim anderen Lehrer die letzten Schritte erlernten.

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